Sonntag, 4. September 2016

Homematic CCU2 virtualisiert

Virtualisierung einer Homematic CCU2

Die Motivation war ein notwendiges Firmwareupdate der CCU2 wegen eines neuen Schaltaktors, welcher nur ab einer bestimmten Version unterstützt wird. An und für sich laufen Firmwareupdates bei Homematic unspektakulär ab. Diesmal leider nicht. Die Ursache ist mir völlig unklar aber nach zig maliger Neuinstallation verschiedener Firmwareversionen, das Rückstellen auf Werkseinstellung und nachfolgendes Einspielen des Backups konnte ich die CCU2 nicht mehr in eine stabilen Zustand bekommen. Die Web-UI und der rfd-Deamon stürzten ab. Selbst ein Fallback auf die vorherige Firmware 2.15.7 brachte keine Beruhigung.
Auf der Suche nach Alternativen stieß ich im Homematic-Forum auf das Projekt YAHM. Eine Weiterentwicklung der LXCCU.
Man nutzt einen RaspberryPi mit Raspian Jezzy und installiert dort in einem LXC Container die aktuellste CCU2 Firmware.
Bach der Installation von Raspbian sollte man folgende Aktionen durchführen:

  • sudo raspi-config
    • einstellen aller Parameter vom Übertakten bis zur Lokalisation.
  • Sudo apt update, sudo apt upgrade
    • Bei mir werden IPv6 Adressen vergeben, diese machen bei der Update Servern von Debian Probleme. Deswegen einstellen, dass IPv4 präferiert werden soll:
    • /etc/gai.conf:  precedence ::ffff:0:0/96  100
  • einspielen der von YAHM Installer benötigen Module
  • sudo apt install sendmail bash-completion wget dos2unix python git lxc liblzo2-dev bridge-utils python-lzo patch gzip openssl
  • danach erst der Aufruf der YAHM Installation, geht dann viel schneller.

wget -nv -O- https://raw.githubusercontent.com/leonsio/YAHM/master/yahm-init | sudo -E  bash -

und anschließend:
sudo yahm-lxc install
sudo yahm-network -w create_bridge
sudo yahm-network attach_bridge
Mein dnsmasq DHCP Server vergibt dann für den RaspberryPi eine IP Adresse und der neue Container bekommt eine eigene IP Adresse zugewiesen. Unter dieser neue Adresse ist dann auch schon die virtuelle (nackte) CCU2 erreichbar.
Mit sudo yahm-ui kann man ein grafisches Werkzeug starten, mit dem man komfortabel die Installation noch nach bearbeiten oder zusätzliche Module wie den CUxD nachinstallieren kann.
Man benötigt letztendlich für die Funkkommunikation noch ein Funkmodul. Dafür kann man entweder das Funkmodul für den RaspberryPi kaufen oder - meine Entscheidung - einen Homematic Funk LAN Gateway, quasi eine "Homematic Antenne mit Ethernetanschluss".
Die Web-UI der virtuellen CCU2 lässt sich nun richtig schnell und flüssig bedienen. kein Vergleich zur echten CCU2.

1 Kommentar:

  1. hier ist eine schöne Beschreibung, wie sich ab Debian Jessie die Nwtzwerkkonfiguration ändert mit dem systemd:
    http://www.netzmafia.de/skripten/hardware/RasPi/RasPi_Network.html

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